Wohlfahrtsfunktion

Wohlfahrtsfunktion
Welfare Function. 1. Begriff: Formale Darstellung der Aggregation individueller Wohlfahrtsvorstellungen. In der  Wohlfahrtsökonomik sind eine Reihe von W. entwickelt worden, um das Verteilungsproblem zu lösen, das mithilfe der pareto-optimalen Punkte, die die  Kontraktkurve ergeben, nicht gelöst werden kann. Zu nennen sind bes. die  Bergsonsche Wohlfahrtsfunktion, die  Bernoulli-Nash-Wohlfahrtsfunktion, die  Leontief-Lerner-Wohlfahrtsfunktion sowie die  Rawlssche Wohlfahrtsfunktion.
- 2. Beurteilung: Die Verwendung von W. beruht auf einer Reihe deutlich einschränkender Annahmen: Einstimmige Vereinbarung entsprechend dem Postulat der Konsumentensouveränität sowie der Möglichkeit kardinaler Nutzenmessungen und  interpersoneller Nutzenvergleiche. Auch ein Übergang von der Einstimmigkeitsregel zur Mehrheitsentscheidung schafft keine Abhilfe. Arrow hat nachgewiesen, dass die theoretische Ableitung einer auf demokratischen Mehrheitsentscheidungen basierenden W. unmöglich ist ( Arrow-Paradoxon).

Lexikon der Economics. 2013.

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